Hanf

Hanf erlebt in der heutigen Zeit eine wahre Renaissance. Er wird vielseitig geschätzt und genutzt. Dabei geht es nicht um berauschende Effekte, sondern vielmehr um seine beeindruckende Vielfältigkeit.
In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf diese aussergewöhnliche Pflanze.

Cannabis sativa L.

Cannabis sativa L., so lautet die botanische Bezeichnung des gewöhnlichen Hanfes oder dem Echten Hanf. Hanf ist eine der etwa 170 weltweit verbreiteten Arten aus der Pflanzenfamilie der Hanfgewächse. Zusammen mit Hopfen gehört Hanf zu den wichtigsten Nutzpflanzen dieser Familie.

Hanf ist widerstandsfähig, anspruchslos und kommt ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel aus. Das macht ihn zu einem idealen Kandidaten für den Bio-Anbau.

Zudem sind viele Teile der Pflanze nutzbar: Fasern, Samen, Blätter, Blüten. Je nach verwendeter Art der Gattung, können verschiedene Produkte daraus hergestellt werden.

Geschichte

Wer denkt, dass die Verwendung von Hanf eine Modeerscheinung der heutigen Zeit ist, der liegt falsch. Bereits in der Antike wurde Hanf angebaut und genutzt. Die robusten und reissfesten Hanffasern wurden zu Seilen, Kleidung, Papier und sogar Baumaterial verarbeitet. Bis in die 1930er Jahre war die Hanfpflanze hierzulande weit verbreitet.

In der heutigen Zeit, in der immer mehr Menschen Wert auf Nachhaltigkeit und Natürlichkeit legen, steigt die Nachfrage nach Hanf. Die Vielseitigkeit seiner Anwendung ist bemerkenswert. Dabei zeigt sich, dass Hanf nicht nur «gut» ist, sondern auch äusserst nützlich, ohne das berüchtigte «High»

Hanf in der Kosmetik

Hanföl gewinnt in der Naturkosmetik zunehmend Anerkennung. Es enthält wertvolle Inhaltstoffe, die die Hautgesundheit fördern und zu einem strahlenden, gepflegten und ebenmässigen Hautbild beitragen.

Das Hanföl wird mittels Kaltpressung aus den Samen gewonnen. Nur durch dieses schonende Verfahren kann garantiert werden, dass die Nährstoffe, der nussige Geschmack sowie seine grünlich-gelbe Farbe erhalten bleiben. Die Hauptbestandteile von Hanföl sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie Omega-3 und Omega-6, Vitamine und Spurenelemente.

Hanföl muss nicht von weit her anreisen. Die Produktion in der Schweiz ist zwar nicht riesig, aber vorhanden. Achte beim Kauf auf eine Bio-Qualität.

Besonders die reichhaltigen Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren unterstützen die Hautgesundheit. Sie können von der Haut gut aufgenommen werden. Die Kombination aus diesen mehrfach ungesättigten Fettsäuren und Vitaminen unterstützen den natürlichen Regenerationsprozess der Haut, indem es die Zellerneuerung fördert und die Hautstruktur verbessert. Dies führt zu einem gesünderen Hautbild.

Hanföl dringt tief in die Haut ein, spendet Feuchtigkeit und bildet eine natürliche Schutzbarriere gegen äussere Einflüsse. Es reguliert die Talkproduktion, beruhigt gereizte Haut und eignet sich auch für die Pflege junger Haut.

Das Vitamin E im Hanföl schützt vor schädlichen Umwelteinflüssen und vorzeitiger Hautalterung, verbessert die Elastizität und fördert ein ebenmässiges Hautbild. Fältchen werden sichtbar gemildert.

Hast du spröde Haare und schuppende Kopfhaut? Auch für deine Haare und deine Kopfhaut ist Hanföl geeignet. Es befeuchtet deine Haare uns sorgt für einen schönen Glanz. Ausserdem beruhigt es die gereizte Kopfhaut. Du kannst es in Form von Shampoo, Haarseife oder als Ergänzung zu deinem Shampoo verwenden.

Hanföl ist eine ideale Zutat in Hautpflegeprodukten wie Cremes, Salben, Seifen sowie Haar- und Körperpflegeprodukten.

Hanf in der Ernährung

In der Ernährung kommen Hanfsamen, Speiseöl und Tee aus Hanf zum Einsatz.

Die Hanfsamen bestehen zu einem grossen Anteil aus pflanzlichem Öl, Proteinen, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien. Das macht sie zu einem wichtigen Nährstofflieferanten. Geröstet und gesalzen passen sie zu Müesli, Salaten und Sossen. Botanisch gesehen sind Hanfsamen Nüsse, weshalb es zwischen Hanfsamen und Hanfnüssen keinen Unterschied gibt.

Bei der Kaltpressung der Hanfnüsse entsteht hochwertiges Speiseöl. Dieser schonende Prozess erhält die gesunden mehrfach ungesättigten Fettsäuren Omega-3, Omega-6 und Omega-9, die vom Körper optimal aufgenommen werden können.

Hanf ist auch als Teevariante sehr beliebt. Er ist nicht nur ein aromatischer Durstlöscher, sondern bringt Schluck für Schluck Entspannung. Ob als wärmender Begleiter an kalten Tagen oder als erfrischender Eistee im Sommer – Hanf Tee begeistert mit seiner leuchtend gelben Farbe und einem dezent herben Aroma. Beruhigende Wirkungen stehen im Fokus, während berauschende Nebenwirkungen ausbleiben.

Gesprächsstoff Hanf

Seinen zweifelhaften Ruf erhielt Hanf durch seinen THC-Gehalt. THC (Tetrahydrocannabinol) ist für die berauschende Wirkung verantwortlich. In der schweizerischen Gesetzgebung bestimmt der THC-Gehalt und die Sorte Hanf die Legalität. Solange dieser Gehalt unter einem Prozent liegt, ist der Gebrauch von Hanf legal und hat keine berauschenden Effekte zur Folge.